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Die Erfahrung von den Lehrpersonen
im Umgang mit
feelok
 

feelok wurde für die Verwendung im schulischen Kontext konzipiert und deswegen freuen wir uns umsomehr, dass dieses Interventionsprogramm tatsächlich von Lehrpersonen als Arbeitsinstrument mit Schulklassen verwendet wird.

Folgende Fragen sind für uns besonders relevant...
1. Was hat sich in der Verwendung von feelok mit einer Klasse bewährt?
2. Welchen Schwierigkeiten ist man begegnet?
3. Was würde man das nächste Mal anders machen? Und wie?
4. Wie war das Verhalten der Klasse?

Von der Erfahrung der Lehrpersonen können wir lernen, wie das Programm zu optimieren. Aber auch andere Lehrpersonen können von dieser Erfahrung lernen, um bestimmte Probleme zu vermeiden und um das Programm optimal in den eigenen Klassen einzusetzen.

Im Folgenden kann man die Berichte der Lehrpersonen lesen, die uns ihre Rückmeldung gesendet haben. Wenn Sie auch feelok mit einer Klasse verwenden, schreiben Sie uns bitte und teilen Sie uns bitte Ihre Erfahrung mit. Herzlichen Dank im Voraus.
 

 
Rückmeldung Lehrperson 1 (Berufschule)
Die Texte wurden direkt vom E-Mail übernommen
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  1. Was hat sich in der Verwendung von feelok mit einer Klasse bewährt?
    Lehrlinge mit cannabis-erfahrung haben mit grossem interesse mit www.feelok.ch gearbeitet. die texte wurden als ausgewogen und interessant empfunden. das leiterlispiel fand grossen anklang. die arbeit in gruppe ist für alle interessant und muss im plenum besprochen werden. die einzelarbeit (cannabis wo stehe ich?) ist gut und die lehrlinge haben keine schwierigkeiten, damit umzugehen.
     
  2. Welchen Schwierigkeiten seit ihr begegnet?
    Bei meinen klassen haben etwa 40% keine cannabis-erfahrung. diese lehrlinge haben sich (insbesondere im teil cannabis wo stehe ich?) gelangweilt, es gab zu wenig material für sie und ihre haltung gegenüber cannabis ist offenbar gefestigt. "wieso soll ich mich damit auseinandersetzen, wenn ich davon eh nichts wissen will?!?" als nicht cannabis konsument fühlte man sich fast ein bisschen ausgeschlossen und uninteressant und es bleibt für diese lehrlinge ein ungutes gefühl zurück...(so im sinn: he, ich kiffe nicht, möchte aber, dass man sich auch um mich kümmert!!)
     
  3. Was würdet ihr das nächste Mal anders machen? Und wie?
    ein ausweich- oder folgeprogramm organisieren für "schnelle und nicht-kiffer"
     
  4. Wie war das Verhalten der Klasse?
    siehe oben

Rückmeldung von feelok:
Diese Lehrperson hat das Cannabisprogramm im Rahmen unserer Wirksamkeitsstudie getestet. Das erklärt auch warum das Cannabisthema in diesem Beitrag so im Vordergrund steht.
Mit der Rückmeldung der Lehrperson sind wir 100% einverstanden. Wenn sich jemand für das Thema "Kiffen" nicht interessiert, ist das Interesse für den Cannabisteil von feelok schnell erschöpft. feelok bietet aber weitere Themen an: Rauchen, Stress, Selbstvertrauen, Liebe usw. In diesem Fall empfehlen wir bei den Nichtkiffenden das Cannabisprogramm nur kurz anzuschauen und dann die restliche Zeit mit einer anderen feelok-Dimension zu verbringen.

 
Rückmeldung Lehrperson 2 (Berufschule)
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  1. Was hat sich bei der Verwendung von feelok bewährt?
    Es war sehr wichtig, die Schüler/innen darauf aufmerksam zu machen, dass es um ihr individuelles Verhalten und Wissen geht und dass jede Haltung (auch die von Nicht-Kiffenden) erfasst wird.
    Bei den ersten Klassen wies ich nicht exlizit auf diesen Punkt hin und stellte fest, dass sich Nicht-Kiffende zu wenig angesprochen fühlten und zum Teil Widerstand aufbauten.
  2. Welchen Schwierigkeiten seid Ihr begegnet?
    Siehe Antwort zu 1
    Die Schüler/innen kritisierten den kurzen Abstand zwischen der ersten und der zweiten Erhebung. Sie sagten, Sie hätten immer noch die gleiche Meinung und Haltung.
  3. Was würdet Ihr das nächste Mal anders machen?
    siehe 1
    mehr Zeit zwischen der ersten und zweiten Erhebung einräumen
  4. Wie war das Verhalten der Klasse?
    Alle Klassen haben kooperativ und ruhig gearbeitet. Niemand interessierte sich dafür, was andere Schüler/innen während diesen Lektionen taten. Anschliessend entstanden diverse Diskussionen.

Rückmeldung von feelok:
Auch diese Lehrperson hat das Cannabisprogramm im Rahmen unserer Wirksamkeitsstudie getestet. Die durchaus akzeptable Kritik zur Datenerhebung betrifft nicht feelok direkt, sondern die Methodologie der Wirksamkeitsstudie. Für Lehrpersonen, die feelok ausserhalb der Wirksamkeitsstudie verwenden, spielt die Datenerhebung keine Rolle.

 
Rückmeldung Lehrperson 3 (Berufschule)
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Bei der wissenschaftlichen Untersuchung war ich bzw. meine Klasse in der Kontrollgruppe. Jetzt habe ich Ihr Cannabis-Programm durchgeführt. Insgesamt habe ich fünf Lektionen Cannabis/Sucht gemacht, rund die Hälfte davon habe ich mit Ihrem Material bestritten.

Nun zu meinem Echo: feelok ist bei meinen Jungen (meine Lehrlinge sind tatsächlich nur Knaben) sehr gut angekommen. Ich glaube, dass das mehrere Gründe hat:
- Cannabis ist ein Thema für die Jugendlichen.
- feelok kommt locker daher und ist nicht moralinsauer.
- Insbesondere bei den Einzelarbeiten C1 bis C6 kann jeder Lehrling gezielt Informationen für sich, für seine Erfahrungen holen.
- Spass machen auch die spielerischen Elemente wie das Leiterspiel.

Ich habe nur wenig und auch unwichtige negative Kritikpunkte:
- Einige Fremdworte wie beispielsweise "reversibel" wären zu streichen oder zu erklären.
- Bei den Konsumtypen C1 bis C6 gab es in meiner Klasse ein kleines Problem. Im Programm fehlte der real existierende Typ "Ich habe Cannabis bereits probiert und bin nicht mehr daran interessiert.
- Die unterschiedliche Zeitdauer für die Arbeitsblätter C1 bis C6 ist etwas problematisch zu handhaben. Wenn (v.a. die C 1-Leute) im Sex-Programm rumsurfen, dann sind natürlich auch ein paar C6-Leute interessiert und ich als Lehrer damit auch beschäftigt.

Trotz diesen Einwänden bleibt mein Gesamt eindruck sehr positiv. Es macht auch mir als Lehrer Spass, mit feelok zu arbeiten.

Rückmeldung von feelok:
Diese Lehrperson spricht von den Einzelarbeiten C1 bis C6. Damit sind auf einer Seite die gruppenspezifischen Interventionsprogrammteile gemeint (z.B. C1 = Cannabis 1 = Kein Interesse, Cannabis zu probieren oder C4 = Cannabis 4 = Kein Interesse mit dem Kiffen aufzuhören; mehr dazu im entsprechenden Handbuchkapitel - hier klicken und ihn herunterzuladen) und sind auch die entsprechenden Arbeitsblätter gemeint, mit denen man mit strukturierenden Fragen, feelok verwenden kann (um die Arbeitsblätter des Cannabisteilprogramms herunterzuladen, hier klicken).
Die Gruppe "Ich habe Cannabis bereits probiert und bin nicht mehr daran interessiert" fehlt tatsächlich. Jugendliche, die sich so einstufen, entsprechen meiner Meinung nach eher der Gruppe 1; wenn sie dagegen nicht nur ein bisschen probiert haben, sondern vorher intensiver gekifft haben, aber jetzt kein Interesse mehr dazu haben, empfehlen wir für sie eher die Gruppe 6 des Cannabisprogramms.

 
Rückmeldung Lehrperson 4 (Sek. II)
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Die interaktive Gestaltung der Site feelok ermöglicht es, gezielt und individuell Informationsdefizite aufzuarbeiten und mit dem abschliessenden Leiterlispiel zu prüfen. Zudem kann sich hier die Lehrperson bei einem kontroversen Thema auf aktuelle und sachlich korrekte Informationen abstützen.

Durchführung
Zuerst wird quellenkritisch (wichtig im Internet bei kontroversen Themen!) auf die Autoren der Site (anhand der Homepage) hingewiesen (Uni ZH, BAG u.a.). Die Aufgabe wird erklärt und die abzuarbeitenden Links werden auf Folie und auf einer Fotokopie festgehalten (inkl. der zur Verfügung stehenden Zeit (total 45 Min.)). Pro 2 SchülerInnen steht ein Laptop mit Wireless-Verbindung im normalen Schulzimmer zur Verfügung (Bei diesem eher persönlichen Thema ist es besser, wenn man das Computerzimmer meidet und das bekannte und gewohnte Klassenzimmer benützt). Die SchülerInnen holen die Informationen, die sie zur Behebung ihres Wissensdefizites brauchen (30 Min. Zeit). Dann erst starten sie das Leiterlispiel (verwirrenderweise auf der Seite "Leiterspiel" genannt) und schreiben danach ihren Satz auf den Halbkarton. Die Lehrperson stellt danach mündlich die Frage nach besonders neuen und erstaunlichen Infos.

Gewonnene Erkenntnisse, Erfahrungen
Die SchülerInnen hatten keine Mühe, sich auf der Site zurecht zu finden. Die 30 Min. waren schnell vorbei und die SchülerInnen beklagten am Schluss der Lektion den Zeitmangel für diesen 1. Teil. An sich ist die Site sehr textlastig und somit eher suboptimal fpr den Einsatz via Internet. Wenn man sich auf ein Thema beschränkt und eine Zeitlimite setzt (vielleicht eher 40 Min. für "Cannabis") ist das Lernziel trotzdem erreichbar (Ich wüsste auch keine hinreissende Alternative zu Text...).
Die Lernkontrolle habe ich zu wenig nachhaltig durchgeführt. Das Leiterlispiel (als eine Art Kontrolle) haben fast alle fertig gespielt, nur fehlten mir dann genauere Angaben über richtig/falsch. Entweder müssten die SchülerInnen ein Logbuch führen (Anzahl richtig/falsch) oder noch besser das Programm würde über eine Tracing-Funktion verfügen, die dann eine quantitative Auskunft gäbe über den Erfolg der Spieler. Die SchülerInnen waren die ganze Lektion bei der Sache, es hat sie interessiert und mein erster Eindruck ist insofern positiv, als einiges auf den A4-Blättern zusammenkam, das nochmals aufgenommen werden kann. Man könnte dann in der Folgelektion über die Links "Meine Haltung zum Cannabis-Konsum" auf der Site einsteigen und dann eine Plenumsdiskussion über das Suchtpotential führen.

Erwachsenenbildung
Übertragbar in eine Sequenz mit Erwachsenen: Auch wir Lehrpersonen müssen uns immer wieder updaten in Bezug auf dieses Thema.

Arbeitsblatt
Bitte herunterladen (Gif-Datei, 33 KB)

Datum
5.4.2004

Rückmeldung von feelok:
Zwei Punkte möchten wir noch ansprechen. Die Lehrperson hat korrekterweise bemerkt, dass feelok textlastig ist. Es werden viele Informationen vermittelt und eine wirklich sinnvolle Alternative zum Text ist uns auch nicht bekannt. Die Gegenmassnahme war aber zutreffend: mit den Arbeitsblättern oder einfach mit konkreten Fragestellungen kann man den Fokus auf einzelne Themen des Programms richten. Wir empfehlen deswegen auch diese Vorgehensweise.

Der zweite Punkt betrifft die Kontrolle der Arbeit der Schüler/innen. Es handelt sich um ein schwieriges Thema und wir haben auch keine definitive Lösung. feelok wurde so gestaltet, dass eine Kontrolle von der Seite der Lehrpersonen nicht notwendig ist. Bei einigen eiklen Themen wie beim "Cannabiskonsum" oder beim Programm "Liebe und Sexualität" gehen wir davon aus, dass das Gefühl der Anonymität die persönliche Auseindersetzung mit der entsprechenden Dimension fördert. Unter dieser Perspektive versteht sich auch, warum keine Kontroll-Instrumente entwickelt wurden, wie eine "Tracing-Funktion". Einige Lehrpersonen vermuten aber auch, dass ohne Kontrolle die SchülerInnen die erhaltene Aufgabe nicht unbedingt erfüllen. Und das ist bei einigen Klassen oder bei einigen SchülerInnen sicher ein realistisches Risiko.

 
Rückmeldung Lehrperson 5 über feelok und Educanet (Sek. I)
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Die Sch. erfahren, wie sie mit Hilfe einer Website individuelle Lebenshilfeberatung bekommen.

Durchführung

  1. Anwärmdiskussion im Klassenzimmer zum Thema Stress (Was ist..., Wie äussert...)
  2. Einloggen ins Educanet - Kurzeinführung "Forenbeiträge schreiben" (Beispiel zeigen)
  3. Die genauen Arbeitsaufträge und Ziele erhalten die Sch. via Educanet "Aufträge"
  4. Sch. arbeiten mit zwei Browserfenstern (Educanet und www.feelok.ch -> Stress)
  5. In Einzelarbeit setzen sich die Sch. auf www.feelok.ch mit dem Thema Stress und Schule auseinander.
  6. Sch. schreiben mind. zwei Forenbeiträge (ansetzen an vorgegebenen Strängen oder neue beginnen); dazw. Weiterarbeit auf feelok.
  7. Forenbeiträge der Mitsch. lesen (Es darf später auch via Chat reagiert werden).
  8. Kurze Reflexionsphase mit der Klasse
  9. Zur Vorbereitung des Klassenrates (Stunde findet später statt) bringen alle ein Forenzitat in die Klassenratstunde mit (Hausaufgabe).
  10. Weiterarbeit im Klassenrat.

Gewonnene Erkenntnisse, Erfahrungen
Die SchülerInnen setzten sich motiviert und interessiert mit "ihrem" Stress ausinenader. Die Hinweise und Anregungen auf feelok beurteilten sie als brauchbar. Alle Sch. haben die entsprechenden Forumsbeiträgen - in verschiedenen Qualitäten - geschrieben. Das Forum ermöglichte, resp. zwang alle Sch. zum Thema Stellung zu nehmen. Es eröffnete den Sch. neue Möglichkeiten sich an einer Diskussion zu beteiligen. (keine Diskussionsleitung, alle müssen/dürfen mehr Zeit beim Lesen, Schreiben...). Technisch macht es den Sch. keine Schwierigkeiten sich in Educanet zu bewegen. Die Arbeit machte den meisten zudem Spass. Das Forum führen die Sch. freiwillig auch in ihrer Freizeit und über die Ferien mit eigenen Themen weiter. Die Forumsbeiträge resp. die Stressthemen werden im Rahmen des Klassenrates wieder aufgegriffen. SO gesehen dient dieses Unterrichtsprojekt auch zur individuellen Vorbereitung eines Klassenratthemas.

Erwachsenenbildung
Übertragbar in eine Sequenz mit Erwachsenen:
Übungsanlage kann 1:1 auch mit Erwachsenen durchgearbeitet werden. Erwachsene können sich so Gedanken über ihren Stress machen und davon einiges innerhalb eines Forums diskutieren. Daneben kann man die Website www.feelok.ch kennenlernen und erlebt exemplarisch Möglichkeiten von Educanet (Aufträge, Forum, Kurzmitteilung, Chat)

Unterlagen
Arbeitsblatt (Gif-Datei, 45 KB)
Beispiel Schüler/innen (Gif-Datei, 59 KB)

Datum
14.4.2004

 
Rückmeldung Lehrperson 6 über feelok (3. Realklasse)
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OHNE verkürzt, korrigiert oder in irgendweiner Form angepasst zu werden

Ich bin Lehrerin einer 3. Realklasse und bereite mich vor auf eine Sonderwoche zum Thema "Sucht". Ich möchte "feelok" gerne einsetzen für bestimmte Themen. Also musste ich alle Informationen, die Sie anbieten zuerst einmal ausgiebig lesen. Ich habe alle Tests gelöst und alle Games gemacht.

Dann stellte ich Arbeitsaufgaben zusammen, damit sich meine Schülerinnen und Schüler mit den umfangreichen Infos auseinander setzen und gezielt lesen müssen. Für viele meiner Schützlinge ist das Internet nur Fun. Dass man damit auch lernen kann, geht ihnen gegen den Strich. Also muss ich sie dazu zwingen, indem sie am Schluss einer Lektion 10 oder 20 Antworten vorweisen müssen. Da einzelne Texte recht anspruchsvoll geschrieben sind (für meine Klasse), habe ich auch ein Wörterbuch dazu erstellt, das im Intranet unserer Schule für diese Sonderwoche zur Verfügung stehen wird.

Datum
1.2.2006

 

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