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    Wo sehe ich im Aufhören Nachteile?


Diese Rubrik enthält Aussagen, um deine persönlichen Gründe gegen das Aufhören genauer kennenzulernen und klarer zu benennen. Wenn du einer Aussage zustimmst, klicke drauf...


Vielleicht schaffe ich es nicht, und das wäre ein Frust

Niemand kann dir garantieren, dass du es auf Anhieb schaffst, das Rauchen aufzugeben. Viele brauchen mehrere Anläufe, bis sie von der Zigarette loskommen. Das ist ganz normal. Auch sonst im Leben muss man bei vielen Dingen mehrere Versuche starten und verschiedene Tricks und Wege ausprobieren, bis man ans Ziel gelangt.

Oder hast du immer alles auf Anhieb, ohne Rückschläge und Umwege erreicht? Überlege dir, wo du schon mal etwas ganz hartnäckig trotz aller Schwierigkeiten und Misserfolge immer wieder erneut versucht hast, bis du es geschafft hast. Vergegenwärtige dir die Energie, Willenskraft und sogar die Sturheit, die du für deinen Erfolg an den Tag gelegt hast. Diese starke Kraft steckt immer noch in dir, und du kannst sie für deinen Rauchstopp verwenden!

Oder kommt dir nichts in den Sinn? Hast du als Kind automatisch laufen können, bist du nie hingefallen? Spielst du ein Instrument, machst du eine bestimmte Sportart oder kannst du sonst eine Sache besonders gut und hast nie dafür üben müssen?

Nur schon der Versuch, das Rauchen aufzugeben, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, ein Teilerfolg, auf den du stolz sein kannst! Wenn du es probierst, machst du zudem wichtige Erfahrungen mit dir selbst und lernst dich besser kennen. Und denk daran: Wenn du das Rauchen aufgeben willst, bist du nicht allein damit. Beispielsweise findest du konkrete Tipps dazu auf der Site für Festentschlossene .


Aufhören ist schwer, ich habe es schon vergeblich versucht

Etwas tun zu wollen, und dann zu erleben, dass es einem nicht gelingt, kann brutal sein. Aber Kopf hoch! In Sachen Rauchen bist du mit dieser Erfahrung nicht allein. Viele andere schaffen es auch nicht auf Anhieb, das Rauchen aufzugeben. Sie brauchen mehrere Anläufe und sind froh, wenn sie gezielte Unterstützung erhalten. Und die gibt es! Zum Beispiel auf der Site für Festentschlossene.

Einen Tipp schon vorweg: Nutze die Erfahrungen, die du mit deinen bisherigen Rauchstopp-Versuchen gemacht hast. Überlege dir mal: Was hat dir geholfen, ohne Zigaretten auszukommen? Was war für dich umgekehrt schwierig, und was war der Auslöser, dass du wieder zu rauchen begonnen hast? Je genauer du das weisst, desto besser kannst du dich gegen Hürden wappnen.

Auf der Site für Festentschlossene findest unter "Was du in schwierigen Situationen tun kannst" viele konkrete Vorschläge, die dir helfen, deine Hürden erfolgreich zu bewältigen. Auch wenn du noch nicht sicher bist, ob du aufhören willst, lohnt es sich mal da reinzuschauen.

Glaube daran, dass du es schaffen kannst! Ein Teil in dir möchte ja mit Rauchen aufhören, sonst würdest du dich hier nicht mit diesem Thema auseinandersetzen. Gib diesem Teil eine Chance, verbünde dich mit ihm. Du musst ja nicht grad hier und jetzt einen Rauchstopp machen. Gib dir die Zeit, die du brauchst, bis die Sache reif für dich ist. Aber bleib dran!


Rauchen ist ein fester Bestandteil meines Alltags

Das heisst, dass Rauchen für dich zur Gewohnheit geworden ist und eine Gewohnheit zu durchbrechen ist schwierig. Gewohnheiten geben einem Sicherheit, manchmal selbst dann, wenn sie stören.

Gewohnheiten machen aber auch abhängig. Sie zwingen einen dazu, den Alltag nach ihnen auszurichten. Viele RaucherInnen nehmen immer wieder Unannehmlichkeiten, ein Riesengehetz oder Verspätungen in Kauf, weil sie vor der Arbeit oder einem Date noch schnell Zigaretten posten gehen müssen. Wenn sie an einem Ort sind, wo nicht geraucht werden darf, fühlen sie sich unwohl, werden nervös und hässig. Manche RaucherInnen versuchen sogar solche Orte zu meiden.

Für viele RaucherInnen sind Zigaretten genau genommen nicht mehr nur ein fester Bestandteil des Alltags, sondern kleine Tyrannen, die ihren Alltag dirigieren.

Wie ist das bei dir? Prüfe, wieviele Vorteile dir deine Rauchgewohnheiten tatsächlich bringen, und ob sie dir nicht langsam zur Last fallen. Aus blosser Gewohnheit Geld auszugeben oder Konditionseinbussen in Kauf zu nehmen, lohnt sich nicht, oder schon?


Fast alle in meinem Freundeskreis rauchen

Es ist ein Zeichen für Eigenständigkeit und Reife, wenn man zulässt, dass Menschen verschieden sind und dass auch in engen Freundschaften nicht immer alle das Gleiche wollen. Nicht nur, was Rauchen anbelangt, sondern auch, wenn es um Träume und Zukunftspläne geht.

Solange dich deine FreundInnen auch als NichtraucherIn akzeptieren würden, bist du in ihrem Kreis gut aufgehoben. Toll wäre auch, wenn du auf ihre Unterstützung zählen könntest, falls du aufhörst zu rauchen. Denn es ist schwieriger, mit Rauchen aufzuhören, wenn im eigenen Umfeld geraucht wird.

Wie ist da bei dir? Würdest du auf eine Person, die nicht mehr rauchen will, Rücksicht nehmen, beispielsweise indem du in ihrer Anwesenheit aufs Rauchen verzichtest?


Die Zigarette nach dem Essen würde mir fehlen

Es ist wahr: Wenn du das Rauchen aufgibst, verzichtest du auf bestimmte Dinge, die du nicht so ohne weiteres ersetzen kannst und die dir vor allem am Anfang fehlen werden, zum Beispiel der Tabakgeschmack, deine ganz persönlichen Rauchrituale oder eben die Zigarette nach dem Essen.

Dein Alltag ohne Zigaretten kann aber dennoch mindestens so lustvoll sein. Denn der Drang nach dem Essen zu rauchen, hat nicht nur mit Genuss zu tun, sondern ist zu einem grossen Teil Gewohnheit. Und Gewohnheiten lassen sich abbauen. Je häufiger du dem Drang zu rauchen widerstehst, desto schwächer wird diese Gewohnheit und desto weniger fehlt dir die Zigarette nach dem Essen. Gleichzeitig kommst du immer mehr in den Genuss der Vorteile eines Rauchstopps: mehr Geld, mehr Unabhängigkeit, bessere Gesundheit, höhere Attraktivität...


Rauchen gehört einfach zu mir

Was würde an dir fehlen, wenn du nicht mehr rauchen würdest? Würdest du dich ohne Zigaretten nicht mehr mögen? Und wie erlebst du Jugendliche, die nicht rauchen? Sind sie anders als du? Doofer? Langweiliger? Dümmer? Ängstlicher? Oder gibt dir Rauchen einen speziellen Status, eine spezielle Rolle in der Gruppe, und denkst du, dass du diesen Status ohne Zigaretten nicht haben könntest?

Wenn du glaubst, dass ohne Rauchen etwas Wesentliches an dir fehlen würde, und du darum auf Zigaretten nicht verzichten willst, bist du von Zigaretten abhängig. Wir sind aber überzeugt, dass du das, was du mit Rauchen verbindest, genauso gut auch ohne Rauchen haben oder leben kannst! Es steckt schon in dir! Sonst kämest du gar nicht auf die Idee, es haben zu wollen.

Zigaretten sind lediglich ein Symbol, das heisst sie stehen für etwas, beispielsweise Mut, Coolness oder Sexappeal, aber sie machen nicht, dass man diese Eigenschaften auch automatisch besitzt. Oder macht Rauchen gescheiter, attraktiver, charmanter, origineller? Wie denkst du darüber?


Rauchen ist trotz allem cool

Rauchen wirkt cool. Aber warum eigentlich? Man könnte Rauchen genauso als ungesund und als Zeichen für Unsicherheit ansehen (was viele Jugendlichen tun).

Sind Zigaretten cool, weil die Tabakindustrie mit einem millionenschweren Werbebudget es schafft, Rauchen mit Abenteuer, Erotik und Leistung in Verbindung zu setzen? Oder weil der Zigarettenkonsum eigentlich ein Privileg für Erwachsene ist? Oder hat es damit zu tun, dass Rauchen ungesund ist? Man fühlt, wie der heisse Rauch im Hals und in der Lunge brennt, man fühlt, wie es einem schwindlig wird, aber man hält es aus. Man ist stark... Obwohl RaucherInnen nicht die erotischeren, humorvolleren oder erfolgreicheren Menschen sind, kann Rauchen dennoch ein Gefühl von Coolness vermitteln.

Dennoch ist es wichtig, dass du auch andere Formen von Coolsein entdeckst. Mach dir eine Liste, im Kopf oder auf einem Blatt Papier, was alles dir das Gefühl gibt, cool zu sein. Dein Kleiderstil? Deine ganz spezielle Art, zu denken und deine Meinung zu sagen? Oder wenn du zeigst, was du kannst und so richtig ins Element kommst, zum Beispiel beim Tanzen, im Sport, am Computer, beim Plaudern oder...?


Ich habe zur Zeit ziemlich viel Stress

Und wann hast du wieder eine ruhigere Zeit? Kannst du dir vorstellen, dann mit Rauchen aufzuhören? Oder ist bei dir Stress sowas wie ein Dauerzustand?

Während einer stressigen Phase das Rauchen aufzugeben ist tatsächlich sehr schwierig und es lohnt sich, eine ruhige Zeit auszuwählen, wo man nicht so viel zu tun hat und alles ein bisschen lockerer nehmen kann.

Wenn du aber fast immer Stress hast, könnte es für dich hilfreich sein zu lernen, was du gegen Stress tun kannst. Es gibt nämlich viele Wege, mit Stress besser zu Rande zu kommen, egal ob es sich um Schul-, Beziehungs- oder Familienstress handelt. Spannende Tipps dazu findest du hier. Weniger Stress macht dein Leben einiges angenehmer, und es fällt dir dann auch leichter, das Rauchen hinter dir zu lassen.


Ich mag den Tabakgeschmack

Tabak hat einen ganz eigenen Geschmack und lässt sich nicht ersetzen. Wenn du das Rauchen aufgeben würdest, müsstest du auf diesen Geschmack verzichten. Wenn du ihn aber wirklich geniessen willst, musst du die Anzahl Zigaretten sehr bedacht dosieren.

Schaffst du es, eine Zigarette zu rauchen und dann eine Woche oder noch länger nicht zu rauchen? Je mehr man raucht, desto schneller wird man von Zigaretten abhängig und desto mehr tritt der Genuss in den Hintergrund.

Wieviele Zigaretten rauchst du, um bewusst ihren Geschmack zu geniessen und wieviele aus Gewohnheit, Langeweile oder weil du nervös bist? Stimmt das Verhältnis noch?


Für Frauen ist Rauchen ein Zeichen von Gleichberechtigung

Früher war Rauchen ein Männerprivileg. Rauchen galt als unweiblich, für Frauen unschicklich. Damit gingen zahlreiche andere Einschränkungen einher: Frauen hatten weniger Möglichkeiten, eine gute Ausbildung zu machen, sie hatten weniger Geld, sie durften nicht in die Politik, sie konnten nicht allein reisen und durften abends nicht allein ins Kino oder in eine Bar, ohne ihren Ruf aufs Spiel zu setzen.

Heute stehen Frauen viel mehr Wege offen, das zu tun, was sie wollen. Nutze diese Möglichkeiten! konzentriere dich auf das, was dir wirklich gut tut und Spass macht! Wenn du eine Sportart oder ein Musikinstrument ausprobieren möchtest, tu es, egal ob es sich um eine typisch weibliche oder typisch männliche Tätigkeit handelt. Wenn du eine eigene Website machen willst, Klassensprecherin werden willst oder eine Rockband gründen, dann vorwärts! Du willst Mathematikerin, Lastwagenfahrerin, Bundesrätin oder Managerin werden? Trau es dir zu! Versuch es zu erreichen! Ein Berufseignungstest zeigt dir, welche Arbeit für dich ideal wäre (hier klicken...).

Wenn du deine Träumen und Visionen ernst nimmst und Schritt für Schritt beginnst, sie zu verwirklichen, kannst du deine Begabungen und Fähigkeiten voll ausschöpfen und das macht dich unabhängig! Breite dich aus, mach dich gross, sag deine Meinung, setze Grenzen, sag klar und deutlich Nein, wenn dir etwas nicht passt.

Rauchen hilft dir dabei nicht. Die einzigen, die wirklich von deinem Tabakkonsum profitieren, sind die, die damit Geld machen. Du selbst läufst Gefahr, süchtig zu werden und deine Unabhängigkeit zu verlieren. Und genau das willst du verhindern, oder nicht?


Viele an meinem Arbeitsplatz rauchen

Wer mit Rauchen aufhören will und nicht vermeiden kann, unter RaucherInnen zu sein, hat es tatsächlich nicht leicht. Allein der Geruch einer brennenden Zigarette kann sehr verführerisch sein. Und RaucherInnen sind manchmal wie ein verschwörerisches Clübchen, das sich in den Pausen zusammenfindet und eine eigene Welt bildet. Plötzlich nicht mehr dazugehören? Auch das ist nicht leicht.

Dennoch kannst du es schaffen. Ein Teil in dir möchte ja mit Rauchen aufhören, sonst würdest du das hier nicht lesen. Gib diesem Teil eine Chance, verbünde dich mit ihm, so wie man sich in einem Spiel mit seinen Teamkollegen gegen seine Gegner verbündet. Und stell dir möglichst genau vor, wie du in Gegenwart anderer RaucherInnen standhaft aufs Rauchen verzichtest. Ist das nicht ein gutes Gefühl? Falls dir das nicht gelingt, erinnere dich an etwas, wo du erfolgreich warst, wo du dich stark und voller Power erlebt hast. Diese Kraft kannst du auch nutzen, um mit Rauchen aufzuhören.

Halte dir auch immer wieder die Vorteile eines Rauchstopps vor Augen, gerade wenn andere in deiner Gegenwart rauchen.

Und wie wär’s, wenn du mit jemandem zusammen das Rauchen aufgeben würdest, vielleicht sogar mit einer Arbeitskollegin oder einem Arbeitskollegen? Ihr könntet euch dann immer wieder gegenseitig motivieren.

Es könnte dir auch helfen, vor deinen rauchenden KollegInnen auszusprechen, dass du zwar nach wie vor Lust aufs Rauchen hast, aber eigentlich damit aufhören willst. Verständnisvolle KollegInnen werden dich sicher dabei unterstützen. Vielleicht verzichten sie in deiner Gegenwart sogar aufs Rauchen...


Rauchen hilft gegen Langeweile

Manchmal fühlt man sich leer und man weiss nicht, was mit sich anzufangen. Was bislang Spass gemacht hat, erscheint plötzlich langweilig und doof. Langweile kann ein Zeichen dafür sein, dass man sich verändert hat. Man hat neue Bedürfnisse, die einem noch nicht bewusst sind oder die man nicht auszuleben wagt.

Wie steht es bei dir? Weisst du, was du willst und was für Träume oder Sehnsüchte du hast? Was davon kannst du verwirklichen? hier und jetzt? Oder meinst du, dass deine Träume unrealistisch sind? Stellst du dir manchmal vor, wie es wäre, ein Kino-, Fussball- oder sonst ein Medienstar zu sein oder träumst du davon, eine Weltreise zu machen oder etwas ganz Neues oder ganz Verrücktes zu tun? Denk daran, dass jeder noch so grosse Erfolg und jedes noch so grosse Unternehmen mit ganz konkreten, kleinen Schritten begonnen hat.

Es ist wichtig, dass du deine Bedürfnisse und Sehnsüchte ernst nimmst. Je besser du das kannst, desto seltener langweilst du dich. Und desto eher findest du zu Dingen, die dich glücklich machen und dir das Gefühl geben, dich selber sein zu können.

Wenn es dir schwer fällt herauszufinden, was du wirklich willst oder wenn du keinen Weg siehst, deine Ideen oder Träume umzusetzen, rede mit einer Person, zu der du einen guten Draht hast. Im gemeinsamen Gespräch können sich dir viel einfacher neue Möglichkeiten oder Lösungen eröffnen.


Aufhören ist schwierig

Du hast Recht: Sich vom Rauchen zu befreien, kann ganz schön schwierig sein. Darum kommt es darauf an, dass du gegenüber einem eventuellen Rauchstopp die richtige Einstellung einnimmst: Betrachte einen Raucherausstieg als ein Experiment, das man zwar sehr ernst nimmt und von dem man hofft, das es einem gelingt, das aber auch in die Hosen gehen darf. Denn Experimente kann man jederzeit wiederholen! Wenn du trotz allen Vorsätzen wieder zu rauchen anfangen würdest, wäre das normal. Vielen RaucherInnen geht es so, sie brauchen mehrere Anläufe, bis sie es definitiv schaffen.

Möglicherweise würde dich dein Rückfall enttäuschen oder wütend machen, aber gerade darum bräuchtest du jetzt dein eigenes Mitgefühl. Wie würdest du dich gegenüber einem guten Freund oder deinem eigenen Kind verhalten? Würdest du diesen Menschen beschimpfen und ihm Vorwürfe machen? Oder würdest du ihn trösten und ihm Mut machen? Geh mit dir selbst genauso liebevoll und unterstützend um wie mit jemandem, den du sehr gern hast. Natürlich auch dann, wenn du nicht mit Rauchen aufhören willst...


Rauchen ist sexy

Was sexy ist und was nicht, ist letztlich Geschmackssache. Tatsache aber ist, dass die Tabakindustrie mit einem millionenschweren Werbebudget versucht, dem Rauchen ein Image von Coolness, Abenteuer und Erotik zu verleihen. Bei vielen, vor allem jungen Menschen hat sie Erfolg damit. Bei dir auch?

Oder siehst du auch die unschönen Begleiterscheinungen des Rauchens wie Mundgeruch, verrauchte Kleider und die gierige Hast nach der nächsten Zigarette? Was wirklich nicht attraktiv ist. Deine Unabhängigkeit gegenüber der Tabakwerbung hingegen würden wir sehr sexy finden... Und was findest du sexy?


Rauchen hilft mir, mich zu entspannen

Tabak enthält Substanzen, beispielsweise Nikotin, die körperlich entspannend wirken. Die Entspannung passiert auch auf psychischer Ebene, weil der Mensch eine Ganzheit ist: Wenn du gestresst bist, viel zu tun oder Ärger hast, verspannt sich auch dein Körper. Wenn du dich umgekehrt körperlich relaxst, hat das auch auf deine Seele einen positiven Effekt. Du wirst ruhiger, siehst alles nicht mehr so negativ.

Das Problem allerdings ist, dass die Wirkung des Nikotins bei regelmässigem Rauchen immer schwächer wird. Um den gleichen Effekt zu erzielen, muss man immer mehr rauchen und man läuft Gefahr, süchtig zu werden.

Die eigentliche Ursache einer Anspannung kann man mit Rauchen sowieso nicht beseitigen. Wieviel nützt dir Rauchen, wenn du mit deinen Eltern Streit hast oder beim Lernen unter Zeitdruck bist?


Ich bin vom Rauchen abhängig

Aber du hast es erkannt und stehst dazu! Damit hast du bereits einen sehr grossen Schritt gemacht, das Rauchen hinter dir zu lassen. Dass du vom Rauchen abhängig geworden bist, hat nichts damit zu tun, dass du einen schwachen Willen hättest oder verantwortungslos wärest, sondern in erster Linie damit, dass im Tabak Stoffe enthalten sind, die sehr schnell süchtig machen.

Die meisten RaucherInnen werden früher oder später vom Rauchen abhängig. Das ist einfach so. Wenn du dich von deiner Abhängigkeit befreien willst, ist es das Beste, dass du das Rauchen aufgibst. Das kann unter Umständen schwierig sein, aber es geht!

Wichtig ist, dass du dich gut vorbereitest, damit du weisst, was du tun musst, um das Rauchen aufgeben zu können. Konkrete Infos und Tipps dazu findest du auf der Site für Festentschlossene .


Ich möchte nicht zunehmen

Zunehmen ist ein Frust. Schliesslich willst du nicht dafür bestraft werden, wenn du mit Rauchen aufhörst. Aber wenn du rauchst, um schlank zu bleiben oder abzunehmen, machst du dich abhängig. Und das gerade jetzt, in einem Alter, wo für dich Unabhängigkeit immer wichtiger wird. Denn du beginnst zu glauben, dass du ohne Zigaretten nicht gut aussehen kannst, dass du nur solange genügst und attraktiv bist, wie du rauchst.

Zwar beeinflusst Rauchen tatsächlich den Energiestoffwechsel. Das Nikotin bewirkt, dass der Körper Kalorien schneller verbrennt. Du nimmst damit aber zahlreiche Nachteile in Kauf: weniger Geld, schlechten Atem, unreine Haut, Gesundheitsschäden, geringere Fitness. Viele dieser Nachteile beeinträchtigen ausgerechnet dein Aussehen!

Zum Glück kannst einiges tun, um auch nach einem Rauchstopp nicht oder weniger zuzunehmen: Zum Beispiel dich viel bewegen, Sport treiben, tanzen, die Treppe anstatt die Rolltreppe benutzen, Velo (Fahrrad) fahren...

Auch hilft viel zu trinken, möglichst Wasser oder Tee und dich gesund zu ernähren: Obst, Gemüse, Salat, aber auch kalorienreichere Speisen wie Nudeln, Brot oder Käse gehören dazu. Und ab und zu mal ein bisschen Schokolade, ein Stück Kuchen oder ein Glacé liegt völlig drin, ohne dass du gleich zunimmst. Das Leben soll schliesslich Spass machen, oder?

Wichtig ist auch, dass du deinem Körper möglichst viel liebevolle Aufmerksamkeit gibst (natürlich auch dann, wenn du mit Rauchen nicht aufhören willst!). Je mehr du deinem Körper positive Aufmerksamkeit gibst, desto geringer ist die Gefahr, dass du aus Frust oder Nervosität zu viel isst.

Überlege dir, was dir an deinem Körper gefällt und welche körperliche Tätigkeiten dir gut tun: Gefallen dir deine Haare, dein Gesicht, deine Hände, dein Lachen, deine Muskeln, deine Haut, deine Beine? Macht es dir Spass, deine Haare zu kämmen, zu tönen oder zu frisieren. Liebst du es dein Gesicht zu peelen, dich zu schminken oder deine Fingernägel zu lackieren? Experimentierst du gerne mit deinem Kleiderstil? Trägst du gerne auffallende Ringe? Nimmst du gerne ein Duftbad? Kremst du dich gerne mit einer feinen Körperlotion ein? Tanzt du gerne? Machst du gern Krafttraining? Geniesst du es, dich beim Sport total zu verausgaben?


Rauchen gibt mir Halt, wenn ich mich unsicher fühle

Dass du dich manchmal unsicher fühlst, ist normal: Du bist in einem Alter, wo viel Neues auf dich zukommt und alles in ständiger Veränderung ist - deine Bedürfnisse, deine Wünsche, die Anforderungen, die an dich gestellt werden. Eine Zigarette in der Hand kann deine Unsicherheit aber lediglich kaschieren oder bestenfalls kurzfristig lindern.

Sicheren Boden unter die Füssen kriegst du nur, wenn du zu einer entsprechenden inneren Einstellung findest: Akzeptiere dein Unsichersein. Betrachte Gefühle der Unsicherheit als Ausdruck für deine Lebendigkeit und Neugier. Denn nur wer nichts riskiert und nie etwas Neues wagt, kann sich immer sicher fühlen.

Und halte dir vor Augen, dass du mit Gefühlen der Unsicherheit nicht allein bist. Wenn du zum Beispiel an einer Party oder in der Schule neue Leute kennenlernst, kannst du davon ausgehen, dass sie sich auf genauso wackligen Füssen fühlen wie du, auch für sie ist die Situation neu.

Sei geduldig mit dir, wenn du in einer ungewohnten oder unangenehmen Situation bist. Sag dir "Ich bin jetzt zwar unsicher, aber ich mache meine Sache gut. Beim nächsten Mal werde ich mich schon viel sicherer fühlen."

Und gestatte dir unbeholfen zu sein oder Fehler zu machen. In Sachen Unsicherheit gilt nämlich ein paradoxes Gesetz: Je mehr du zu ihr stehst, desto sicherer fühlst du dich!


Mein Freund / meine Freundin raucht

Und Rauchen verbindet, nicht wahr? Ihr raucht vielleicht die gleiche Marke und wenn ihr nicht zusammen seid, verbindet der Geruch einer Zigarette. Dein Freund oder deine Freundin ist dann doch irgendwie da, deine Kleider, deine Sachen, deine Finger riechen nach ihm oder nach ihr. Gerüche haben eine sehr grosse Kraft und sie lösen starke Erinnerungen aus. Vielleicht gibt es aber auch andere Möglichkeiten, Verbindung zu schaffen? Zum Beispiel Räucherstäbchen benutzen, die ihr in euren gemeinsamen Stunden brennen lässt.

Ausser Rauchen gibt es noch viele andere Formen von Freundschafts- und Liebesritualen. Zum Beispiel miteinander etwas essen. In allen Kulturen der Welt spielt bei einem Fest oder an einem wichtigen Anlass Essen eine zentrale Rolle. Jemandem Essen anzubieten bedeutet: "Ich respektiere dich. Du bist in meinem Haus willkommen" oder "Ich biete dir meine Freundschaft an" oder schlicht: "Ich habe dich gern". Was für Rituale würden dir gefallen?


Mit Rauchen kann ich mich nach einem harten Tag belohnen

Dass du im Rauchen ein Mittel gefunden hast, dich zu belohnen, zeigt, dass du die wichtige Bedeutung von Selbstbelohnungen erkannt hast. Wer die eigenen Leistungen wertzuschätzen weiss, ist unabhängiger von der Anerkennung anderer und stärkt das eigene Selbstvertrauen.

Noch besser aber ist, wenn du auch andere Ideen hast, wie du dich regelmässig belohnen kannst. Denn Zigaretten garantieren zwar eine rasche, unkomplizierte Belohnung, sie machen aber psychisch abhängig. Ausserdem bringen sie viele Nachteile, die du sicher selber kennst: weniger Geld, schlechter Atem, Rauchgestank, verminderte Kondition, Gesundheitsschäden...

Lass deiner Kreativität freien Lauf: Wie noch kannst du dich in deinem Alltag belohnen? Mit Blumen, mit Musikhören, mit Faulenzen, mit einer Runde Skaten, mit Tagträumen, mit einem guten Buch, mit Surfen oder Chatten im Internet, mit einem Brief an dich selbst, wo du dich lobst, mit SMS, mit einem Bad bei Kerzenlicht, mit einem Dessert, mit Sport, mit...?

Wenn es dir schwer fällt, etwas zu finden, beobachte andere Leute oder frag sie, wie sie sich ausser mit Rauchen belohnen und lass dich inspirieren!


Rauchen hilft mir, mich zu konzentrieren

Tabak enthält nicht nur Substanzen, die entspannend wirken, sondern auch anregen und die Aufmerksamkeit steigern.

Aber genau wie bei der Entspannung nimmt die anregende Wirkung des Nikotins mit wiederholtem Konsum schnell ab. Du hast es sicher schon selber festgestellt: Damit dir Zigaretten dabei helfen können, dich besser zu konzentrieren, musst du die Zigarettenmenge laufend steigern. Das gefährdet dich, süchtig zu werden. Damit schaffst du dir ausgerechnet mit dem Mittel, das deine Konzentration steigern soll, eine neue Konzentrationsschwierigkeit: Die Sorge, ob du fürs Lernen auch genug Zigaretten hast, die Angst, die Schulstunde oder eine Prüfung nicht ohne Zigarettenpause durchzustehen...

Was für andere Möglichkeiten gibt es, um sich zu konzentrieren? Teilweise sind das ganz einfache Dinge: Genug Schlaf, genug Essen, genug Pausen, manchmal reicht schon, kurz aufzustehen, etwas zu trinken oder ans Fenster zu gehen und ein paar Minuten hinaus zu schauen. Wenn du dich nicht konzentrieren kannst, weil dich etwas anderes zu sehr beschäftigt, versuch die Sache entweder sofort anzugehen oder mach mit dir selber ab, wann du dich darum kümmerst. Um die Sache bis dahin ruhen zu lassen, hilft es, die Angelegenheit in der Vorstellung in eine Schachtel, in den Schrank oder auf den Balkon zu stellen. Damit sich die Wirkung verstärkt, kannst du stellvertretend für die Sache, die dich ablenkt, einen Gegenstand wählen und ihn in die Schachtel legen. Probier's mal aus!

Wenn du dich nicht konzentrieren kannst, weil du ein grösseres Problem hast, dann hol dir Rat bei einer guten Freundin respektive Freund oder rede mit deinen Eltern, mit LehrerInnen, Vorgesetzten oder mit sonst jemandem Vertrauten über dein Problem.


Andere Gründe

Menschen erleben Dinge ganz unterschiedlich. Möglicherweise hast du auf unserer Liste einen wichtigen Grund vermisst, der gegen das Aufhören spricht. Falls ja, spreche darüber mit einem Freund, mit einer Lehrperson oder mit deinen Eltern und höre ihre Meinung zu. Vielleicht wirst du deine Perspektive erweitern und etwas Neues lernen.


 
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