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    Geschichten


Andere Jugendliche haben mit Cannabis schon Erfahrung gemacht. Z.B. Anna, Andrea, Christoph und Susanne. Sie haben aus persönlichen Gründen begonnen zu kiffen und irgendwann haben sie bemerkt, dass sie damit Probleme bekommen haben. Sie erzählen uns ihre Geschichte...


Anna und die Unsicherheit

Anna ist 19 Jahre alt. Bis vor einem Jahr hatte sie grosse Schwierigkeiten, mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen und mit ihnen Gespräche zu führen. Vor allem wenn es um Jungs ging. Im Kiffen sah sie ihre einzige Möglichkeit, etwas gegen die inneren Hemmungen und ihre Unsicherheit zu tun. Unter Cannabis fühlte sie sich besser, wurde gesprächiger und konnte auf andere Menschen zugehen. Sie begann häufiger zu kiffen, wenn sie mit anderen Leuten zusammen war. Das Kiffen wurde zur Gewohnheit.

Anna litt darunter, denn die negativen Folgen des Kiffens machten sich bemerkbar: In der Schule konnte sie schlechter aufpassen und lernen. Sie konnte sich immer weniger motivieren und vernachlässigte ihre Hobbies. Und sie bekam wegen des Kiffens auch immer öfter Streit mit ihren Eltern.

Eines Abends schrieb sie einen Brief, in welchem sie ihre Ängste zum Ausdruck brachte und ihre Situation schilderte. Diesen schickte sie an eine Beratungsstelle, deren Adresse sie auf dem Internet gefunden hatte (Beratungsstellen links in der Navigationsleiste). Daraufhin wurde sie zu einem Gespräch eingeladen. Dies war ein Wendepunkt im Leben von Anna. In mehreren Gesprächen konnte sie mit einer Beraterin über ihre Hemmungen und Selbstzweifel reden. Zusammen fanden sie Möglichkeiten, ihre Probleme besser in den Griff zu bekommen. Heute kann Anna besser auf andere Leute zugehen. Cannabis spielt dabei keine grosse Rolle mehr.


Andrea und Peter - ein ungleiches Paar

Andrea ist 18 Jahre alt, Peter 17. Seit fast einem Jahr sind die beiden ein Paar. Schon bevor sie sich kennen lernten und ineinander verliebten, hatten beide Erfahrungen mit Cannabis. Peter kiffte nicht nur häufiger als Andrea, sondern im Gegensatz zu ihr auch am Abend zu Hause.

Am Beginn ihrer Beziehung schien das kein Problem zu sein. Doch mit der Zeit führte dies immer öfters zu ernsten Streitereien. Der Grund war, dass Peter häufig «zugedröhnt» und benebelt vor dem Fernseher den Abend verbrachte. Es störte Andrea, dass sie nichts zusammen tun konnten und Peter «abhängte».

Vor drei Monaten gerieten die beiden wieder einmal in einen schweren Streit. Andrea hatte genug. Sie regte sich sehr stark über Peters Verhalten auf. Schliesslich kam sie zum Schluss, dass es mit ihnen so nicht weitergehen könne. Sie stellte Peter vor die Wahl: Falls er weiter mit ihr zusammen bleiben wolle, müsse er das Kiffen reduzieren. Ansonsten sei eine Trennung unvermeidlich.

Von da an versuchte Peter am Abend zu Hause weniger zu kiffen und mehr mit Andrea zu unternehmen. Auch wenn ihm dies nicht auf Anhieb gelang und sie manchmal noch heute Streitereien wegen des Kiffens haben, kifft er jetzt doch deutlich weniger. Und sie sind noch immer ein Paar.


Christoph und seine Abstürze

Christoph ist 16 Jahre alt und hat einige Erfahrungen mit Cannabis. Zeitweise kiffte er ziemlich ausgiebig, manchmal hielt er sich zurück. Am meisten Cannabis konsumierte er, wenn er mit seinen Freunden im Ausgang war. Manchmal führte das zu richtigen Cannabis-Parties, an denen sie mehrere Joints hintereinander rauchten. Dabei fühlte er sich wie in einer anderen Welt und er bekam nichts mehr mit. Zum Beispiel waren die Stimmen seiner Freunde verzerrt und dumpf. Nach solchen Abstürzen hatte er an den folgenden Tagen häufig Kopfschmerzen und litt unter Übelkeit. Meistens ging es ihm aber schnell wieder besser. Vom Kiffen hielt ihn das nicht ab.

Doch irgendwann hatte er von solchen Abstürzen genug. Er überlegte, welche Situationen besonders riskant waren und was er dagegen tun konnte. Ihm war bewusst, dass er zu schnell und zu viel Cannabis konsumierte, wenn er mit seinen Freunden im Ausgang war. Er merkte ausserdem, dass er eine bestimmte Cannabissorte nicht verträgt.

Von da an achtete Christoph darauf, nicht zuviel zu kiffen, und wenn schon, dann nur solchen Cannabis zu verwenden, dessen Herkunft ihm bekannt war. Heute erlebt Christoph nur noch selten Abstürze.


Der Liebeskummer von Susanne

Susanne ist 18 Jahre alt und kifft seit zwei Jahren gelegentlich. Als sie mit 17 von ihrem Freund unerwartet verlassen wurde, brach für sie eine Welt zusammen. Sie kiffte dann zeitweise ziemlich viel. Vor allem in der Nacht lag sie lange wach und grübelte über ihre verlorene Liebe nach. Sie kiffte und konnte dann endlich einschlafen. Schon bald wurde dieses Vorgehen zur Gewohnheit.

Die Probleme aber fingen damit erst richtig an. An den folgenden Tagen war sie in der Schule unkonzentriert und konnte nur schlecht dem Unterricht folgen. Sie vergass öfters die einfachsten Dinge und ihre Noten wurden schlechter.

Irgendwann hatte Susanne genug. Sie vertraute sich ihrer besten Freundin an und erzählte ihr, wie schlecht es ihr ging. Zusammen diskutierten sie lange über die Gründe, warum der Freund sie verlassen hatte. Susanne wendete sich auf Rat der Freundin wieder anderen Dingen zu, die sie gerne tat. Zum Beispiel kaufte sie sich ein spannendes Buch, um sich vom Liebeskummer abzulenken.

Nach unzähligen weiteren Diskussionen über den Sinn der Liebe, Freundschaft und Trennung konnte sie den Verlust des Freundes akzeptieren. Mit der Zeit konnte sie wieder gut einschlafen – ohne zu kiffen.


Andere Geschichten?

Vielleicht hast du auch schon eine solche Geschichte erlebt: wie du begonnen hast zu kiffen, wie du bemerkt hast, dass du deswegen Schwierigkeiten hattest, und wie du dich entschieden hast, damit umzugehen.

Falls ja, kannst du deine Geschichte im Diskussionsforum schreiben, so dass auch andere Menschen von deiner Erfahrung etwas lernen können. Oder vielleicht bist du nur neugierig... dann findest du in diesem Forum die Geschichten von den anderen Jugendlichen über ihre Erfahrung.


 
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