Anstatt wie beim Bergsteigen einen Gipfel zu erklimmen, geht es im Sportklettern darum, die Kletterroute an sich zu überwinden. Meist wird dafür ein hohes technisches Geschick benötigt. Geklettert wird nicht nur an Felsen in der freien Natur, sondern auch an künstlichen Anlagen wie zum Beispiel der Kletterhalle. Zwei Personen bilden zusammen eine Seilschaft. Die eine Person ist für die Sicherung zuständig, während die andere am Seil angebunden, gesichert klettert. Wenn sich eine Person während des Kletterns selbst sichert, spricht man vom Solo-Klettern, wird gar ganz auf eine Sicherung verzichtet, wird dies Free-Solo-Klettern genannt.
Sportklettern wird nicht nur wegen der sportlichen Aspekte selbst, sondern oftmals auch aufgrund des Lebensgefühls, welches durch das Klettern erfahren wird, betrieben. Egal, ob im Breiten- oder Wettkampfsport, im Klettern kommen oftmals Werte wie "Coolness", Spontaneität, Kreativität, Hedonismus oder gelebte Freiheit zum Ausdruck.
Sportkletterrouten können auf verschiedene Arten durchstiegen werden. Diese Arten von Klettern werden als Begehungsstile bezeichnet. Dabei haben nicht alle Begehungsstile den gleichen sportlichen Wert. Als vollwertig gelten heute nur – mit abnehmender Wertigkeit – die On-Sight-, die Flash- und die Rotpunktbegehung.
Bei der Rotpunktbegehung ist das Ziel die sturzfreie Durchsteigung einer bereits bekannten Route oder Seillänge „in einem Zug“ mit eigener Kraft, im Sinne des Freikletterns. Die Zwischensicherungen und das Seil dürfen zu keinem Zeitpunkt der Begehung belastet werden (z.B. zum Ausruhen inmitten einer Route).
Beim On-Sight-Klettern gelten die gleichen Regeln wie beim Rotpunktklettern, zusätzlich ist allerdings gefordert, dass die Begehung beim ersten Versuch erfolgreich sein muss. Dabei darf der Kletterer auch keine Vorinformationen haben.
Hat man vor der Begehung einen Kletterer in der Route beobachtet oder Tipps zu dieser Route erhalten, gilt ein Durchstieg nur noch als Flash-Begehung. Auch hier gilt: Es gibt nur beim ersten Versuch eine Flash-Chance.
Als Plaisirkletterer werden diejenigen bezeichnet, die hauptsächlich in unteren Schwierigkeitsgraden zum Genuss (französisch: plaisir) klettern. Als Grenze zum ambitionierten Schwierigkeitsklettern wird ungefähr der Schwierigkeitsgrad 7+ (UIAA) bzw. 6c (franz.) angesehen. Oftmals sind solche Klettermöglichkeiten für Erwachsene und Kinder gleichermaßen und damit für die gesamte Familie geeignet.
Heutzutage finden Kletterwettkämpfe fast ausnahmslos an künstlichen Kletterwänden statt. Zu den internationalen Kletterwettkämpfen, organisiert von der "International Federation of Sport Climbing" (IFSC) gehören das Schwierigkeits- bzw. Lead-Klettern, Bouldern und Speedklettern. Ausgetragen werden die Wettkämpfe in Männer-, Frauen-, Jugend- und Juniorenkategorien (mit diversen Unterkategorien).
Beim Schwierigkeitsgradklettern versucht der Kletterer, in einer ihm unbekannten Route unter einer vorgegebenen Zeitlimite möglichst weit nach oben zu klettern.
Beim Bouldern muss der Kletterer in möglichst wenig Versuchen verschiedene etwa drei bis vier Meter hohe Boulderprobleme klettern. Diese werden wie beim Lead-Klettern speziell für den Wettkampf entworfen.
Ziel des Speedkletterns ist es, im Toprope, d.h. von oben gesichert, möglichst schnell eine Route hochzuklettern.
Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sportklettern