Skispringen
 
 
Seit jeher schauen wir neiderfüllt auf die Vogelwelt. Abheben und lautlos durch die Luft gleiten – dieser Wunsch hat uns Menschen schon in der Antike beschäftigt.
Den Traum vom Fliegen erleben, schwerelos mit Skiern an den Füssen zu Tale gleiten, Geschwindigkeit, Stil, Eleganz und Fun: das sind die Elemente der Faszination Skispringen.
Animation, Training und Wettkämpfe finden auf verschiedenen Schanzengrössen statt. Jungs und Mädchen messen sich mit weiten Sprüngen, gelungenen Telemark-Landungen und möglichst hohen Stilnoten.
 
Wie funktioniert Skispringen?
Nach dem Herunterfahren einer vorbestimmten Anlaufstrecke stösst du dich kräftig mit beiden Beinen vom Schanzentisch ab. Um eine möglichst grosse Sprungweite zu erlangen, sind für den Absprung nicht nur die Sprungkraft, sondern auch das optimale Timing entscheidend. Noch während des Absprungs wird der Oberkörper aufgerichtet und die Skier in die V Position gebracht. Diese Position wird bis kurz vor der Landung beibehalten und anschliessend zusammen mit der Telemarklandung (Füsse in Schrittposition und Arme ausgebreitet) als Stilnote bewertet.
Natürlich wird das Resultat nicht nur aus der Stilnote, sondern auch aus der gesprungenen Weite errechnet. Technik und Weite zählen damit jeweils 50% zum Endresultat.
Als Ausgangslage für die Bestimmung der Weite dient der Konstruktionspunkt (K-Punkt) - der Ort, an dem das Gefälle des Landehangs flacher wird. Bei einer Landung genau auf den K-Punkt erhältst du 60 Weitepunkte (bei Flugschanzen 120). Für jeden Meter über oder unterhalb des K-Punkts werden Punkte ab- oder hinzugezählt. Die Weite wird über Standbilder einer Videokamera gemessen.
Normalerweise vergeben fünf Punkterichter die Stilnote in den Kategorien Flug, Landung und Ausfahrt. Die maximale Haltungsnote beträgt 60 Punkte.

Das Skispringen gehört zu den Einzelsportarten und kann zusammen mit dem Skilanglauf als Nordische Kombination ausgeführt werden. An internationalen Wettkämpfen findet jedoch nicht nur der Kampf "jeder gegen jeden" statt, sondern auch ein Mannschaftsspringen abgehalten. Hier starten jeweils vier Springer pro Land und sammeln gemeinsam Punkte für ihre Nation. Wer über eine grosse Portion Mut verfügt und technisch hoch anspruchsvolle Aufgaben mag, wird sich für das Skispringen begeistern können.
 
Geschichte
Wie alle modernen nordischen Skisportarten entstand auch das Skispringen in Norwegen. Der erste grössere Skisprungwettkampf fand 1879 auf dem Husebybakken in Oslo statt. Seither wird dieser Wettkampf jährlich ausgetragen, wurde aber ab 1892 auf den Holmenkollen, der bis heute als Mekka des nordischen Skisports gilt, verlegt. Seit den ersten Winterspielen 1924 gehört das Skispringen zum olympischen Programm.
Die Technik des Skispringens hat sich im Laufe der Jahrzehnte deutlich gewandelt. In der Anfangszeit ruderten die Skispringer während des Sprungs bei paralleler Skihaltung mit den Armen. Später streckte man die Arme aus oder hielt sie eng am Körper. Die vorerst letzte technische Revolution gab es Anfang der 1990er Jahre, als sich der Flugstil mit V-förmig gespreizten Skiern (V-Stil) gegenüber dem Parallelstil durchsetzte. Der neue Stil, erstmals von dem Schweden Jan Boklöv praktiziert, erlaubt aufgrund der verbesserten Aerodynamik deutlich weitere Sprünge. Der heute angewendete Landestil wurde nach der norwegischen Provinz Telemark benannt, weil er dort das erste Mal gesprungen wurde.
 
Verband
Schweizerischer-Skiverband (SSV)
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Postfach 478
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Tel. 031 950 61 11
Fax 031 950 61 10
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