Rudern – Faszination Team und Natur
 
 
Rudern bedeutet, einen körperlichen Ausgleich in enger Verbindung mit der Natur zu finden. Rudern gilt als klassische Teamsportart, kann aber auch als Individualsport betrieben werden. Entsprechend unterschiedliche Bootstypen werden eingesetzt: Das Angebot in den Ruderclubs reicht vom stabilen Wanderboot bis zum hochentwickelten Rennboot, vom grössten Mannschaftsboot, dem Achter, bis zum Einer. Rudern ist ein Wettkampfsport auf höchstem Niveau und gleichzeitig Freizeit- und Familiensport. Sportliches Rudern beansprucht nahezu alle Muskelgruppen, kennt keine sportarttypischen Verletzungen und hat einen hohen Gesundheitswert. Ausdauer, Kraft, Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit sind gefordert. Teamgeist und Zielstrebigkeit werden gefördert.
Rudern kann aber auch Ruhe, Entspannung und Ablenkung vom Alltag bedeuten und kann von Jugendlichen ab etwa 10 Jahren sowie von Erwachsenen bis ins hohe Alter ausgeübt werden.
 
Wie funktioniert Rudern?
Grundsätzlich kann zwischen zwei Rudertechniken unterschieden werden, dem Skullen und dem Riemenrudern. Beim Skullen hält ein Ruderer in jeder Hand jeweils einen Skull (Ruder). Beim Riemenrudern hingegen hält der Ruderer einen Riemen (Ruder) mit beiden Händen, der entweder auf der Backbord- oder auf der Steuerbordseite in das Wasser taucht.
Bei den Ruderbooten unterscheidet man zwischen Gigs, die vor allem im Breitensport verwendet werden, und den Rennruderbooten im Leistungssportbereich. Die Boote unterscheiden sich bezüglich Bootsform, dem verwendeten Material und dem daraus resultierenden Gewicht. Rennruderboote gibt es in folgenden Bootsklassen bei den Skullbooten: Einer (Skiff), Doppelzweier, Doppelvierer; bei den Riemenbooten: Zweier ohne Steuermann, Zweier mit Steuermann, Vierer ohne Steuermann, Vierer mit Steuermann, Achter. Für den Breitesport werden auch andere Bootstypen hergestellt, z.B. der Doppelachter. Die Plätze in den Booten sind vom Bug (Vorderteil des Ruderboots) zum Heck (hinterer Teil) durchnummeriert. Der Bugmann sitzt also immer auf dem Platz mit der Nummer Eins, der Schlagmann auf dem Platz mit der höchsten Nummer. Neben der Platzierung haben verschiedene Mannschaftsmitglieder eine bestimmte Aufgabe. Der Schlagmann, der im Heck des Bootes sitzt, gibt die Schlagfrequenz vor, also die Zeitpunkte, zu denen die Skulls oder Riemen in das Wasser eingesetzt und herausgehoben werden. Der Bugmann sitzt im Bug des Bootes und hat die Aufgabe, auf Hindernisse und andere Boote zu achten, damit Unfälle vermieden werden. Der Steuermann ist die einzige Person im Boot, die nicht rudert. Er liegt entweder im Bug des Bootes oder sitzt aufrecht im Heck. Allerdings haben nicht alle Bootsgattungen einen Steuermann. Um sich mit anderen zu messen treffen sich Ruderer zu Wettkämpfen, sogenannten Regatten (Sprint, Normaldistanz, Langstrecken). Die Wettkämpfe werden für verschiedene Alters- und Gewichtsklassen durchgeführt.
 
Geschichte
Das Rudern ist seit der Antike bekannt. Vor der Erfindung von Dampf- und Dieselantriebsmaschinen war es die einzige Möglichkeit, unabhängig vom Wind auf dem offenen Wasser voranzukommen. Galeeren waren mit bis zu drei Reihen von Rudern übereinander ausgerüstet. Die Teilnahme an Fahrten derartiger Schiffe war nicht immer freiwillig, häufig ruderten Sklaven.
Das sportliche Rudern hat seinen Ursprung in England. Ein Wettkampf, der sich auf lange Traditionen beruft und noch heute zehntausende Zuschauer an die Ufer der Themse lockt, ist das „Boat-Race“ - der Vergleich der Studenten aus Oxford und Cambridge im Achter. Der erste Vergleich fand 1829 statt und endete mit einem Sieg der Universität Oxford. Von diesem und anderen in England stattfindenden Wettkämpfen gingen wesentliche Impulse für die Entwicklung des modernen Rudersports aus. Bei den ersten olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen war Rudern eine der ausgewählten Wettkampfdisziplinen. Aufgrund schlechten Wetters konnten die Ruderwettkämpfe jedoch nicht ausgetragen werden. Die ersten Olympiasieger im Rudern wurden 1900 in Paris ermittelt.

(Quellen: www.wikipedia.de, www.rudern.de, J+S)

Für Lehrkräfte: Einige Vereine bieten – gemeinsam mit den Mittelschulen – Rudern als Schulsport an oder organisieren Tageskurse für interessierte Schulklassen.
 
Verband
Schweizerischer Ruderverband
www.swissrowing.ch

Vereinssuche:
Clubs nach Ortschaften: www.swissrowing.ch/index.php?q=clubs_orte
 
 
Und so geht es weiter...