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Swiss Glider: Oliver, ich werde den Eindruck nicht los, dass an dieser Umfrage vor allem die Befürworter teilgenommen haben |
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Oliver Padlina: Befürworter und Gegner – jene, die in der Schweiz das Elektrofliegen als Alternative zum motorlosen Fliegen unbedingt wünschen und jene, die keine motorisierten Hängegleiter in jeglicher Form sehen möchten – haben an der Umfrage teilgenommen. Fast alle mit einer klaren Meinung zum Thema sind dafür, eine Minderzahl von 15% ist dagegen. Für die anderen scheint das Thema nicht besonders relevant oder aktuell zu sein. |
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Die Diskussion an der Clubpräsidentenkonferenz hat gezeigt, dass die Elektrofliegerei auf den Goodwill aller Piloten zählen kann. Selber mit einem solchen Gerät fliegen möchten hingegen nur wenige. Lohnt sich der Aufwand? |
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Drei Viertel der Beantwortenden können sich vorstellen, damit zu fliegen. Ende Februar haben 700 Piloten an der Umfrage teilgenommen. Über 500 davon würden sich freuen, diese neue Form des Fliegens zu erleben. Wenn wir bedenken, dass bis vor wenigen Wochen fast niemand etwas über Elektrohängegleiter wusste, ist dieses Ergebnis spektakulär.
Unsere Sportart besteht aus vielen Aktivitäten, die von Minderheiten ausgeübt werden – Akro, Wettkampf, Delta, Starrflügler, Windenschlepp… Für all diese Formen engagiert sich der SHV, und das ist richtig so. Die Tatsache, dass Elektrohängegleiter nur eine Minderheit interessiert, ist also kein Argument gegen die Zulassung. |
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In Frage kommt nur ein Flugplatzzwang. Wer aber möchte mit einem Elektroschirm so weit fahren? Lustig wäre doch, im eigenen Garten zu starten? |
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Das wird ein zentrales Thema der politischen Diskussion sein. In Deutschland müssen motorisierte Hängegleiter von einem Flugplatz starten. Der DHV überlegt sich jedoch, auch die Elektrohängegleiter zu integrieren und sie als eine Sonderkategorie der Hängegleiter zu betrachten. Somit wäre der Flugplatzzwang aufgehoben. Ob diese Lösung für die Schweiz realistisch ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Diese Lösung sollten wir jedoch anstreben. Die Variante, im eigenen Garten zu starten, beurteile ich aber in vielen Fällen als unrealistisch. Es braucht eine klare Regelung, welche Eigenschaften eine Wiese haben muss, um als Startplatz zu dienen. Dazu gehört das Einverständnis des Eigentümers, der Startplatz muss ausserhalb einer CTR sein, einen gewissen Abstand von Hindernissen und Häusern einhalten, und der Pilot muss eine spezielle Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. |
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Mitte März werden in Garmisch an der Free Flight Lärmmessungen mit elektrobetriebenen Gleitschirmen, Deltas, Starrflüglern und Swifts durchgeführt. Was für Resultate erwartest du, verglichen mit 2-Takt-Motoren? |
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Der DHV wird – sofern es das Wetter erlaubt – die Lärmpegel dieser vier Fluggeräte testen. Alle Motoren kommen aus dem Team des deutschen Ingenieurs Werner Eck, selbst ein erfahrener Gleitschirmpilot und für das Thema Lärmemission sensibilisiert. Seine Elektromotoren für Hängegleiter sind zurzeit wahrscheinlich die leisesten, die es gibt. Es wird also interessant. |
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Welchen Zeitplan siehst du in die Schweiz? |
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Das erste Treffen mit Daniel Riner und Hanspeter Denzler hat in August 07 stattgefunden; diesen März noch wird eine Arbeitsgruppe gegründet. Wir sind sehr schnell vorwärts gekommen. Die Arbeitsgruppe wird nun jedoch Zeit brauchen, das Konzept für die Zulassung vorzubereiten. Und die politischen Diskussionen werden auch einige Zeit in Anspruch nehmen. Für die Zulassung der Ecolight benötigte man etwa acht Jahre. Da bei uns die Ausgangslage anders ist, hoffe ich, dass die Elektrohängegleiter in kürzerer Zeit zugelassen werden. Es ist aber nicht möglich, schon jetzt einen Zeitplan zu formulieren. |
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